Das Projekt „Oqharikuna“, Heime für Straßenkinder in Sucre, wurde 1994 von Brigitte Pleyer, einer erfahrenen Sozialarbeiterin, ins Leben gerufen. Straßenkinder gehören zum Alltag in vielen Ländern Lateinamerikas, so auch in Bolivien. Oqharikuna kümmert sich um diese Kinder und Jugendliche, es gibt ein Internat, ein landwirtschaftliches Projekt, eine Tankstelle und eine Schreinerei. Frau Pleyer und ihr Team geben diesen Kindern wieder ein Zuhause und versuchen auch, ein Ersatz für die fehlende Familie zu sein. Die Kinder werden betreut, unterrichtet und erhalten eine Ausbildung.

INTI RUNA hat erstmals im Jahr 1995 in das damals neue Heim 6.000.- Dollar investiert, für die Gesamteinrichtung eines Schlafsaales mit Möbel für 30 Kinder. Das Projekt läuft vorbildmäßig, viele Straßenkinder sind mittlerweile zu Stammgästen bzw. zu festen Bewohnern des Heimes geworden.

1996 wurde in der Nähe des Cajamarca-Hochtales ein Landgut erworben. Der Aufbau und Betrieb des Bauernhofes, „Quinray Punilla“, samt voll funktionierender Molkerei ist eine großartige Leistung von Brigitte Pleyer und ihrem Team. Es werden Kartoffel und Gemüse angebaut für den Eigenbedarf und den Verkauf auf dem Markt in Sucre. Darüber hinaus kommen jeden Tag ca. 380 Liter frische Milch vom Bauernhof zur eigenen, kleinen Molkerei in Sucre und werden dort weiterverarbeitet und verpackt. Die angegliederte Käserei hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten inzwischen auf dem Markt bewährt, die anderen Milchprodukte verkaufen sich sowieso gut. Ein wunderbares Projekt, das seit 1995 von INTI RUNA finanzielle Anerkennung erhält.

Neu ist seit Oktober 2001 eine Tankstelle (!), die Brigitte Pleyer und ihr Team mit Spenden aus Österreich ins Leben gerufen haben. Mit Hilfe der Tankstelle, an strategisch günstiger Lage in Sucre gelegen, möchte Oqharikuna in einigen Jahren völlig unabhängig von Zuschüssen werden. Die politische Situation im Lande unterstützt diese Bestrebungen z. Z.t leider gar nicht. Aus diesem Grund wurde im Juli 2011 auch eine neue Schreinerei gegründet, mit Produktion und Ausstellungsräumen, um auch hier die finanzielle Unabhängikeit anzustreben.

Seit 2022 hat sich die Gründerin Brigitte Pleyer schweren Herzens zurückgezogen, auch in Zusammenhang mit der Covid Situation in Bolivien. Sie lebt inzwischen in Berlin. Zum Glück führt ihr jahrelanger Projektpartner Gonzalo Miranda das Kinderheim in ihrem Sinne weiter und darüber sind wir sehr froh.

Zur weiteren Information der Jahresbericht von Oqharikuna, der einen interessanten Einblick in das Leben der Kinder gibt:

Jahresbericht Oqharikuna 2019 von Brigitte Pleyer (pdf)