TresSoles-Lesung_05

Stefan Gurtner kommt nach Deutschland.

Am Mi. den 09. Okt. um 19:oo Uhr im Theater Mobile, Zwingenberg.

Der in Bolivien lebende Schweizer Schriftsteller Stefan Gurtner wird von September bis November 2013 wieder auf Tournee in Deutschland, Österreich und in der Schweiz sein. Er tritt mit einigen Schauspielern aus seiner Theatergruppe “Ojo Morado” auf, die aus dem von ihm vor knapp 25 Jahren gegründeten Straßenkinderprojekt hervorgegangen ist.

Gurtner liest gemeinsam mit der Erzählerin Sabine Jorkowski spannende Szenen aus seinen Büchern, in denen er die Geschichte Boliviens eng mit der Armut der Bevölkerung und Straßenkinderschicksalen verknüpft:

Der Straßenköter “Krumme Pfote” erlebt das Elend und die Gewalt, denen Straßenkinder ausgesetzt sind. Um ein grünes Weizenkorn dreht sich der Überlebenskampf einer Landmaus und seiner großen Schwester, der nachdenklich stimmt.

Der Blick zurück auf die spanische Kolonialzeit wirft die Frage auf, welche Wahrheit die richtige sein mag, andere Textauszüge wiederum lassen Zweifel aufkommen, ob Recht tatsächlich immer gleich Recht ist. Stefan Gurtner greift gerne als Hilfsmittel das Tiermärchen auf, um staatlichen Angriffen gegen Veröffentlichungen dieser Zustände zu entgehen.

Begleitet wird die Lesung durch das Schauspiel -vor oder inmitten des Publikums- von Gurtners Ehefrau und zwei Projektmitgliedern, die neben der Bildpräsentation auf der Leinwand und den Handpuppen die Texte lebendig werden lassen.

Stefan Gurtner (Schweiz) verpflichtete sich 1987 als angehender Literaturstudent für ein Jahr in einer Armenküche in La Paz, wo er auf Straßenkinder traf, die ihn nach Ablauf seines Freiwilligenjahres überredeten, zu bleiben und ihnen zu helfen. Er gab seine Studienpläne auf und kehrte nicht mehr in die Schweiz zurück. Er beschäftigt sich intensiv mit dem Päd. Theater, das er als Chance zur Vergangenheitsbewältigung und Lernförderung für missbrauchte und traumatisierte Kinder begreift. S.G. wurde mehrfach für seine Arbeit ausgezeichnet.

Das Projekt Tres Soles arbeitet mit sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen wie Waisenkindern, Straßenkindern, Kindern aus zerrütteten Familien und behinderten Kindern, kurz gesagt mit Kindern, die nicht die geringste Chance haben, ihrem Umfeld zu entkommen und folglich ohne Lebensperspektive sind. Zu den wichtigsten Erziehungsinhalten, neben dem Ziel gewalt-, drogen- und alkoholfrei zu leben, gehören Bewusstseinsbildung, kritisches Denkvermögen, Selbstorganisation und Eigenverantwortung.