Werner Guttentag

Werner Guttentag

Der Leiter von „Tres Soles“ Stefan Gurtner hat ein besonderes Buch geschrieben. Ein langjähriges Projekt von ihm ist erfolgreich abgeschlossen worden: eine Biographie über den „außergewöhnlichen“ Menschen Werner Guttentag.
Das Buch ist „außergewöhnlich“ im Detail, verfasst von einem Autor, dessen Lebensweg ganz unbestritten ebenfalls „außergewöhnlich“ ist. Was Wunder, dass sich diese beiden Männer in Bolivien begegneten und was Wunder, dass bei genauerem Betrachten von Werner Guttentags Lebensweg und seiner Person  sich eine Grundeinstellung erkennen lässt, die Stefans nicht unähnlich ist……Was den Stil der Biografie anbetrifft, so ist sich Stefan treu geblieben, um so mehr als es auch Werner Guttentag, der durchaus die Gesellschaft von Menschen liebte,  nicht darum ging, der gefeierte Mittelpunkt zu sein! Wie auch immer, es gibt  Bücher, bei denen man die letzten Seiten nicht lesen muss, da bereits alles gesagt ist. Dieses Buch will bis zur letzten Zeile gelesen werden!

Literatur und  Bolivien?
Unvorstellbar! Und doch gibt es sie! Dank eines deutsch-jüdischen Flüchtlings namens Werner Guttentag, der ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als die Nazis die Bücher verbrennen, seine Liebe zu ihnen entdeckt. Gedruckte Worte sind für ihn der Schlüssel zum Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und Ignoranz. Er sieht in ihnen ein Sprachrohr, nicht nur um Missständen zu begegnen, sondern auch um der Bevölkerung Boliviens (mehrheitlich Indigene) ihr Selbstbewusstsein/ihren Stolz zurückzugeben, indem er ihre Geschichte, ihre Traditionen, eingebettet in die Schönheit und Vielfältigkeit ihres Landes, veröffentlicht. Er eröffnet zunächst einen Buchladen, gründet einen Verlag, ruft einen Buchpreis ins Leben, in dessen Jury niemand Geringerer als der Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa sitzt, der Guttentag als seinen Freund, den „großen, bolivianischen Verleger und Buchhändler“ bezeichnete. Er trifft auf Klaus Barbie und wird hineingezogen in den Strudel im Kampf um Che Guevara.

Werner Guttentag glaubt an die Macht der Bücher, finanzielle Sorgen und Bedrohungen seiner Person können diesen Glauben, bis er 88-jährig verstirbt, nicht erschüttern.